Bei einer repräsentativen Umfrage unter der bayerischen Bevölkerung haben sich 65 Prozent der Befragten für den Religionsunterricht als ordentliches Schulfach ausgesprochen.
Mehr als drei Viertel der Befürworter (76 Prozent) begründen ihre Meinung damit, dass jeder das Recht auf religiöse Bildung habe. 72 Prozent sehen im Religionsunterricht einen Vermittler wichtiger Werte, 56 Prozent sehen in ihm eine Hilfe, die Welt besser zu verstehen. Rund ein Viertel aller Befragten sind dagegen der Meinung, Religion solle kein ordentliches Schulfach sein. Ihr Hauptargument: Religion sei Privatsache.
Über 340.000 Schülerinnen und Schüler nehmen wöchentlich am evangelischen Religionsunterricht in Bayern teil. Zwölf Prozent davon gehören keiner oder einer anderen Konfession an. So wurde die bayerische Bevölkerung auch danach gefragt, welchen Beitrag der Religionsunterricht zum Bildungsauftrag der Schule leiste. Ein großer Teil der Befragten unterstrich dessen Bedeutung für die Allgemeinbildung (84 Prozent, davon 48 Prozent „sehr stark“ oder „eher stark“). Für jeweils 80 Prozent der Befragten trägt er – zumindest teilweise – zu Toleranz und Verständigung bei und regt Schülerinnen und Schüler an, über Gott und den eigenen Glauben nachzudenken. Für fast genauso viele hilft der Religionsunterricht, andere Religionen und Weltanschauungen besser zu verstehen sowie ein Bewusstsein für Mitmenschlichkeit und die Umwelt zu entwickeln (78 Prozent bzw. 77 Prozent). Drei Viertel sind der Meinung, dass er Schülerinnen und Schülern hilft, mit existenziellen Lebensfragen wie Leid und Tod umzugehen sowie Sinn und Orientierung im Leben zu finden (75 Prozent bzw. 74 Prozent).
Der Religionsunterricht ist gemäß Grundgesetz und bayerischer Verfassung ordentliches Lehrfach und wird im Freistaat von rund 3.800 staatlichen und 2.300 kirchlichen Lehrkräften gestaltet.